Marderschaden am Haus

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Wie Sie Ihre Immobilie wirksam schützen

Ein Marderbefall in einer Immobilie kann zu erheblichen Schäden an der Bausubstanz führen und sollte von Eigentümern nicht unterschätzt werden. Die Tiere nutzen Gebäude als Unterschlupf und können dabei Isolierungen, Elektrokabel und Teile der Dachkonstruktion beschädigen. Dies kann nicht nur kostspielige Reparaturen nach sich ziehen, sondern auch den Wert einer Immobilie mindern.

Für Eigentümer ist es daher wichtig, die Anzeichen frühzeitig zu erkennen, wirksame Präventionsmaßnahmen zu ergreifen und im Schadensfall korrekt zu handeln. Dieser Beitrag bietet Ihnen einen umfassenden Überblick über die notwendigen Schritte, um Ihr Eigentum zu schützen und den Wert Ihrer Immobilie langfristig zu sichern. Wir behandeln die Erkennung, die Vorbeugung und die professionelle Beseitigung von Marderschäden sowie die relevanten Aspekte beim Immobilienverkauf.

Marderschaden an der Immobilie: Gefahr erkennen und richtig verstehen

Marder suchen in menschlichen Siedlungen gezielt nach sicheren und warmen Orten. Insbesondere Dachböden, Garagen oder Schuppen bieten dafür ideale Bedingungen. Das Problem entsteht durch die natürlichen Verhaltensweisen der Tiere in diesem für sie neuen Lebensraum.

Warum Marder für Immobilien zum Problem werden und was sie anlockt

Marder sind anpassungsfähige Tiere, die in der Nähe des Menschen gute Lebensbedingungen vorfinden. Verschiedene Faktoren können eine Immobilie für einen Marder besonders attraktiv machen. Dazu zählen Klettermöglichkeiten wie raue Fassaden, Fallrohre oder nahestehende Bäume, die dem Tier den Zugang zum Dach erleichtern. Auch die Wärmeabstrahlung von Gebäuden wirkt anziehend.

Ein wesentlicher Faktor für schwere Schäden ist das ausgeprägte Revierverhalten der Marder. Ein Tier markiert sein Territorium durch Duftstoffe. Dringt ein konkurrierender Artgenosse in dieses Revier ein, reagiert dieser oft mit aggressivem Beißverhalten, was zu erheblichen Beschädigungen an Dämmmaterialien und Kabeln führen kann.

Typische Anzeichen: Woran Sie einen Marder im Haus erkennen

Ein Marderbefall lässt sich in der Regel durch verschiedene eindeutige Indizien feststellen. Eigentümer sollten auf eine Kombination der folgenden Anzeichen achten:
  • Geräusche: Das häufigste Anzeichen sind nächtliche Geräusche, die aus dem Dachboden oder aus Zwischendecken dringen. Dazu gehören polternde, kratzende oder scharrende Laute, die vor allem in den Dämmerungsstunden und nachts auftreten.
  • Hinterlassenschaften: Der Kot des Marders ist spiralförmig, etwa 8 bis 10 cm lang und enthält oft unverdaute Reste wie Federn oder Obstkerne. Auch Urinspuren mit einem stechenden Geruch sind ein klares Indiz.
  • Futterüberreste: Als Jäger tragen Marder ihre Beute in den Unterschlupf. Funde von Knochen, Federn oder anderen Tierresten auf dem Dachboden deuten stark auf einen Marderbefall hin.
  • Beschädigungen: Sichtbare Schäden an der Dämmung sind ein klares Zeichen. Marder zerreißen Dämmwolle oder andere Isoliermaterialien, um sich Gänge und Nistplätze zu schaffen.
Welche Schäden verursachen Marder wirklich?

Die von Mardern verursachten Schäden sind vielfältig und können die Sicherheit und den Wert einer Immobilie erheblich beeinträchtigen. Die häufigsten Schadensbilder umfassen:
  • Schäden an der Dämmung: Zerstörte Dämmmaterialien führen zu höheren Heizkosten und die Energieeffizienz des Gebäudes sinkt.
  • Feuchtigkeitsschäden: Marder beschädigen oft die unter den Dachziegeln liegenden Unterspannbahnen. Durch diese Defekte kann Feuchtigkeit in die Dachkonstruktion eindringen, was langfristig zu Schimmelbildung und einer Schädigung des Dachstuhls führen kann.
  • Beschädigung von Elektrokabeln: Das Annagen von Kabelisolierungen ist eine ernste Gefahr. Es kann zu Kurzschlüssen und im schlimmsten Fall zu einem Brand führen. Auch die Verkabelung von Photovoltaik-Anlagen kann betroffen sein, was deren Funktion beeinträchtigt.
Rechtliche Aspekte: Was Sie im Umgang mit Mardern beachten müssen (Jagdrecht & Schonzeiten)

Im Umgang mit Mardern sind Eigentümer an gesetzliche Vorgaben gebunden. Der Steinmarder unterliegt dem Jagdrecht, woraus sich konkrete Verpflichtungen ergeben. Privatpersonen ist es grundsätzlich untersagt, die Tiere zu fangen oder zu töten. Dies ist ausschließlich befugten Jägern gestattet.

Darüber hinaus existieren gesetzliche Schonzeiten, in denen die Tiere ihre Jungen aufziehen. Diese sind je nach Bundesland unterschiedlich, umfassen aber in der Regel die Zeit vom Frühjahr bis in den Herbst. Während der Schonzeit ist jegliche Bejagung untersagt. Die einzige legale Handlungsoption für Eigentümer ist die sogenannte Vergrämung, also das Vertreiben des Tieres und das Verhindern des erneuten Zutritts zum Gebäude.

Aktiver Schutz: Wie Sie Marderschäden wirksam vorbeugen

Die effektivste Methode zur Vermeidung von Marderschäden ist eine konsequente Prävention. Bauliche Maßnahmen, die dem Tier den Zugang zum Gebäude verwehren, sind dabei am nachhaltigsten. Eine sorgfältige Analyse potenzieller Schwachstellen ist der erste Schritt.

Die Schwachstellenanalyse: So finden Sie die Zugänge des Marders

Eigentümer sollten ihre Immobilie systematisch auf potenzielle Einstiegsöffnungen untersuchen. Marder benötigen lediglich einen Spalt von etwa fünf Zentimetern Durchmesser.

Besondere Aufmerksamkeit sollte den folgenden Bereichen gelten:
  • Dach: Sind alle Dachziegel intakt und fest? Gibt es offene Stellen am Dachfirst, an Gauben oder am Schornsteinanschluss?
  • Fassade und Anbauten: Bieten Fassadenbewuchs, Fallrohre oder rauer Putz Klettermöglichkeiten? Sind Übergänge zwischen Garage, Anbauten und Hauptgebäude dicht?
  • Öffnungen: Sind Lüftungsschlitze, Kellerfenster oder Rollladenkästen gesichert?
Die wichtigsten baulichen Abwehrmaßnahmen: Sicherung von Dach, Fassade und Keller

Nach der Identifikation der Schwachstellen sollten diese verschlossen werden. Ziel ist es, eine dauerhafte und bissfeste Barriere zu schaffen.
  • Verschluss von Öffnungen: Spalten und Löcher sollten mit robusten Materialien wie engmaschigem Drahtgitter oder Metallblechen verschlossen werden. Bauschaum allein ist ungeeignet, da er von Mardern leicht zernagt werden kann.
  • Sicherung des Daches: Sogenannte Traufgitter oder Vogelschutzgitter können am unteren Rand des Daches verhindern, dass Marder unter die Ziegel gelangen.
  • Anbringung von Klettersperren: An Fallrohren können spezielle Manschetten aus Blech montiert werden, die das Hochklettern des Tieres unterbinden.
  • Rückschnitt von Vegetation: Bäume und größere Sträucher sollten einen ausreichenden Abstand zum Gebäude haben, um ein Überspringen zu verhindern.
Wichtig ist, diese Maßnahmen erst dann durchzuführen, wenn sichergestellt ist, dass sich kein Tier mehr im Gebäude befindet, um es nicht einzusperren.

Technische und akustische Abwehrsysteme: Was Ultraschallgeräte & Co. wirklich bringen

Zusätzlich zu baulichen Maßnahmen existieren technische Systeme zur Marderabwehr. Ihre Wirksamkeit kann variieren.
  • Ultraschallgeräte: Diese senden für Menschen unhörbare Hochfrequenztöne aus, die für Marder unangenehm sein sollen. Es kann jedoch ein Gewöhnungseffekt eintreten. Hochwertige Geräte nutzen daher wechselnde Frequenzen.
  • Elektroschock-Systeme: Nach dem Weidezaunprinzip werden an potenziellen Zugangswegen Drähte mit schwachen, ungefährlichen Stromimpulsen installiert. Diese Methode gilt als sehr effektiv, die Installation sollte jedoch durch einen Fachbetrieb erfolgen.
  • Duftstoffe: Im Handel erhältliche Duftstoffe haben oft nur eine zeitlich begrenzte Wirkung und müssen regelmäßig erneuert werden. Sie stellen keine dauerhafte Lösung dar.
Grundsätzlich sind bauliche Sicherungsmaßnahmen die zuverlässigste Methode. Technische Systeme können unterstützend eingesetzt werden.

Nach dem Befall: Sanierung, Kosten und der Immobilienverkauf

Ist bereits ein Schaden entstanden, ist ein professionelles Vorgehen wichtig, um Folgeschäden zu vermeiden und den Wert der Immobilie wiederherzustellen. Dies ist insbesondere bei einer Verkaufsabsicht von Bedeutung.

Der Marder war da: Schritte zur fachgerechten Schadensbeseitigung

Eine professionelle Sanierung umfasst mehrere Schritte:
  1. Vertreibung des Marders: Es muss sichergestellt werden, dass das Tier das Gebäude verlassen hat.
  2. Verschluss der Zugänge: Unmittelbar danach müssen alle Einstiegsöffnungen dauerhaft verschlossen werden.
  3. Professionelle Reinigung: Eine Spezialfirma sollte alle Hinterlassenschaften entfernen und die betroffenen Bereiche desinfizieren, um Gerüche zu neutralisieren. Dieser Schritt ist besonders wichtig, um zu verhindern, dass das Revier von einem neuen Marder besetzt wird.
  4. Sanierung der Schäden: Kontaminiertes Dämmmaterial muss entfernt und fachgerecht entsorgt werden. Beschädigte Kabel, Folien oder Holzteile müssen von qualifizierten Handwerkern (Dachdecker, Elektriker) instandgesetzt werden.
Wer zahlt für den Marderschaden? Wichtige Hinweise zur Versicherung

Die Übernahme der Sanierungskosten durch eine Versicherung hängt von der jeweiligen Police ab. In der Regel ist die Wohngebäudeversicherung zuständig. Viele moderne Verträge decken direkte Marderbiss-Schäden ab. Sie sollten jedoch prüfen, ob auch die oft teureren Folgeschäden, wie zum Beispiel durch eindringende Feuchtigkeit, mitversichert sind.

Informationspflicht und Wertminderung: Die Rolle von Marderschäden beim Verkauf

Beim Verkauf einer Immobilie unterliegen Eigentümer einer Aufklärungspflicht. Ein bekannter Marderbefall, auch wenn der Schaden bereits behoben wurde, stellt einen sogenannten offenbarungspflichtigen Mangel dar. Das Verschweigen dieses Umstandes kann zu rechtlichen Konsequenzen wie Schadenersatzforderungen oder der Rückabwicklung des Kaufvertrags führen.

Verkäufer sollten alle Rechnungen und Dokumente der Sanierungsarbeiten aufbewahren und dem potenziellen Käufer vorlegen. Ein professionell sanierter Schaden führt in der Regel nicht zu einer Wertminderung.

Fazit: Vorausschauender Schutz sichert den Wert Ihrer Immobilie

Ein Marderschaden kann die Substanz und den Wert einer Immobilie erheblich beeinträchtigen. Die potenziellen Schäden an Dämmung, Dachkonstruktion und elektrischen Anlagen sind mit hohen finanziellen Risiken verbunden.

Die wirksamste Strategie ist die Prävention durch bauliche Sicherungsmaßnahmen. Eine regelmäßige Kontrolle des Gebäudes auf mögliche Einstiegsöffnungen und deren fachgerechter Verschluss sind entscheidend. Sollte ein Schaden bereits eingetreten sein, ist professionelles Handeln erforderlich. Die Beauftragung von Spezialfirmen für die Reinigung und qualifizierten Handwerkern für die Sanierung sichert die Qualität der Arbeiten und erhält den Immobilienwert.

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